12.08.2019


Hier haben Drohnen keine Chance

Immer öfter gefährden Drohnen den Luftverkehr oder werden zum Schmuggel von Drogen und Waffen in Gefängnisse eingesetzt. Das Start-up Dedrone hat ein System entwickelt, das unautorisierte Fluggeräte erkennt, automatisch Alarm auslöst und Abwehrmaßnahmen einleitet. Novotronic-Gehäuse von ROSE Systemtechnik schützen den RF Sensor vor Wind und Wetter.

Die Meldungen über Beinahe-Zusammenstöße von Drohnen und Verkehrsflugzeugen häufen sich. Viele Hobby-Piloten wissen nicht, dass es rund um Flughäfen, Bahnanlagen oder Gefängnisse Bannmeilen gibt, in die sie nicht fliegen dürfen. Zwar gibt es seit kurzem einen „Drohnen-Führerschein“ – den müssen aber nur Piloten von Fluggeräten mit einem Gewicht von über 2 kg ablegen. Da die meisten Drohnen in Deutschland unter dieser Grenze liegen, fallen sie nicht unter diese Regelung. Deshalb bleibt das Risiko, das von den Flugobjekten ausgeht, weiter hoch.

Auch in anderen Bereichen stellen Drohnen die Behörden vor ganz neue Herausforderungen. So werden die Fluggeräte inzwischen auch von Kriminellen genutzt, um Handys, Drogen oder Waffen zu inhaftierten Komplizen ins Gefängnis zu schmuggeln. Und Terroristen könnten die Fluggeräte als fliegende Bomben missbrauchen – im Irak ist das bereits passiert. Alle diese Beispiele zeigen, dass es dringend nötig ist, sich Gedanken über ein wirksames Drohnen-Detektionssystem zu machen. Der von Dedrone entwickelte DroneTracker warnt automatisch und in Echtzeit vor kriminellen unbemannten Flugobjekten und schützt Rechenzentren, Stadien, Gefängnisse, Flughäfen und andere kritische Infrastrukturen vor Schmuggel, Spionage und Terrorakten. Je nach Bedarf können beliebig viele Sensoren sowie Gegenmaßnahmen, beispielsweise Störsender, in den DroneTracker integriert und automatisch aktiviert werden.

Drohnen-Angriff auf Bundeskanzlerin gab den Anstoß

Die Idee entstand als Folge eines Vorfalles, der sich 2013 bei einer Wahlkampf-Veranstaltung der CDU in Dresden ereignete. Aktivisten der Piraten-Partei hatten damals eine Drohne in unmittelbarer Nähe von Bundeskanzlerin Angela Merkel fliegen lassen, um auf die Gefahren durch diese Fluggeräte hinzuweisen. Dr. Ingo Seebach, Jörg Lamprecht und Rene Seeber gründeten daraufhin Dedrone, um Kunden aus sensiblen Bereichen in die Lage zu versetzen, solche Attacken zu verhindern. Ihre modulare DroneTracker-Plattform ist bislang einzigartig auf dem Markt, denn sie managt über ein Interface die komplette Luftraumüberwachung eines vorher definierten Gebietes. Auch die Integration in bereits bestehende Sicherheitssysteme sowie die Einbindung weiterer Sensoren ist problemlos möglich.

DroneTracker schlägt Alarm und leitet Abwehrmaßnahmen ein

Befindet sich eine Drohne im Anflug auf ein vom DroneTracker gesichertes Gebiet, schlägt das System Alarm. Die Benachrichtigung erfolgt wahlweise per SMS oder E-Mail, mit einer Netzwerknachricht, via SNMP und Push-Benachrichtigungen oder über die Benutzeroberfläche. Währenddessen werden die MAC-Adresse der Drohne, die Seriennummer, der Typ und das Modell erfasst. Auch erkennt man ob es sich um eine wiederholt angreifende Drohne handelt. Durch den Einsatz von Kameras kann darüber hinaus exakt festgestellt werden, ob es sich bei den entdeckten Objekten tatsächlich um Drohnen handelt. Die Kameras sichern Videobeweise, die eine Identifikation des Angreifers erleichtern.

Wurde die Drohne erkannt und der Alarm ausgelöst, kann der DroneTracker automatisch aktive sowie passive Abwehrmaßnahmen von Drittanbietern einleiten. Je nach rechtlicher Situation ist es z. B. möglich, die Elektronik der Drohne mit einem so genannten Jammer zu stören: Das Fluggerät wird entweder zum Rückflug, zur Kursänderung oder zur Landung veranlasst. Da auch ein Absturz der Drohne möglich ist, ist diese Art der Abwehr immer genehmigungspflichtig. Andere Abwehrmechanismen bestehen im Abschuss von Fangnetzen oder dem elektromagnetischen Beschuss der Drohne, der diese zerstört und zum Absturz bringt (genehmigungspflichtig). Am einfachsten sind so genannte passive Abwehrstrategien wie z. B. das Schließen von Zellentüren in Gefängnissen oder das Herunterlassen von Jalousien bei Industriespionage.

Die Sensoren des DroneTrackers lassen sich leicht und schnell über die browserbasierte Benutzeroberfläche konfigurieren, ihre Sensibilität ist individuell einstellbar. Durch die Kombination verschiedener Sensortypen können selbst verwinkelte und weitreichende Gebiete überwacht werden.

Auch das Weltwirtschaftsforum in Davos zählt zu den Kunden

Als eines der ersten Unternehmen weltweit entwickelt Dedrone bereits seit dem Jahr 2014 Technologien zum Schutz vor kleinen, zivilen Drohnen und gehört zu den Innovations- und Technologieführern in diesem Bereich. Die Zahl der Kunden steigt stetig und reicht mittlerweile von Gefängnis- und Sportstadien-Betreibern über Industrie-Unternehmen und Flughäfen bis hin zu Organisatoren von politischen Veranstaltungen wie dem Weltwirtschaftsforum in Davos oder der Präsidenten-Debatte in den USA.

RF Sensor wird durch ROSE-Gehäuse geschützt

Der RF Sensor detektiert Drohnen und Steuerungsbefehle durch Radiofrequenzmuster. Alle

kommerziellen, Hobby- und selbstgebaute Drohnen, und die gesamte DJI-Produktlinie werden erkannt. Um den sensiblen RF-Sensor optimal vor äußeren Einflüssen abzuschirmen, wählte Dedrone das hochwertige Novotronic-Gehäusesystem von ROSE Systemtechnik. Die Aluminiumprofil-Gehäuse verfügen über die Schutzart IP65, d. h. sie sind absolut staubdicht und gegen Strahlwasser geschützt. Dank ihrer robusten Verarbeitung lassen sie sich in Umgebungen mit Temperaturen zwischen -40 °C und +90 °C problemlos einsetzen. Für die Verwendung im Freien ist auch eine Modellvariante mit Schutzklasse IP67 lieferbar.

Flexibilität und Service waren entscheidend

Neben der Erfüllung der technischen Anforderungen war die große Flexibilität von ROSE ausschlaggebend für die Entscheidung der Drohnen-Abwehrspezialisten. „Wir fertigen die Novotronic-Gehäuse für Dedrone in den Sonderlängen 160×200 mm und 160×300 mm“, sagt Jeannette Kossmann, Gebietsverkaufsleiterin Region Nord bei ROSE. „Da wir die Gehäuse aus einem Strangpressprofil herstellen, können wir individuelle Abmessungen ohne große Mehrkosten realisieren“. ROSE lackiert die Gehäuse für Dedrone zudem in den gewünschten Sonderfarben. Standardmäßig wird die Novotronic-Serie in den Farben RAL 9005 (tiefschwarz/Gehäuse) und RAL 3003 (rubinrot/Funktionseinschubstreifen) geliefert.

Zahl der Gehäuse-Bestellungen steigt stetig

Auch die Schnelligkeit und der Service von ROSE haben Dedrone beeindruckt: „Wir konnten dem Kunden innerhalb kürzester Zeit ein Produktmuster und die komplette Dokumentation zur Verfügung stellen“, berichtet Kossmann.